Die Tabakpflanze

Die Tabakpflanze gedeiht in den meisten Klimazonen. Manche Regionen, wie z. B. der karibische Raum, eignen sich speziell für den Anbau von Cigarrentabaken. In anderen Ländern werden Sorten zur Verarbeitung von Zigaretten, Schnupf-, Kau- oder Pfeifentabaken produziert. Die Tabakpflanze gehört zu der Familie der Nachtschattengewächse. Wir unterscheiden zwei Hauptarten: Nicotiana Tabacum (rot bis rosarote Blüten) – welche jene für die Cigarrenproduktion sind – und Nicotiana Rusticana (gelb blühend).

Die Samen der Tabakpflanze sind schwarz und so klein, dass etwa 60.000 auf einem Esslöffel Platz finden. Zunächst einmal werden die Samen in Saatbeeten angebaut. Nach etwa 35 Tagen, wenn die Pflänzchen etwa 20 bis 30 cm groß geworden sind, werden sie in die Tabakfelder umgepflanzt.

Im kubanischen Raum wird hauptsächlich die Criollo und die Corojo Pflanze angebaut. Weitere weltweit verwendete Tabaksorten sind z. B. der Piloto Cubano, Olor, Broad Leaf, San Vincente, Habanos 2000, Brasil oder der indonesische Besuki.

In der letzen Zeit werden auch immer mehr Hybridtabake gepflanzt. Diese Hybride sind Kreuzungen aus verschiedenen Tabaksamen, um so die positiven Eigenschaften mehrerer Tabakarten zu erhalten. Ein Beispiel ist die Mischung eines Broad Leaf mit einem Habanos 2000, wobei man ein Blatt mit dem wunderbaren Geschmack des Habanos 2000, aber in der Größe eines Broad Leaf, erhält.

Primär unterschiedet man zwischen einem Sun Grown und einem Shade Anbau. Beim Shade Anbau reifen die Pflanzen unter Tüll- bzw. Gazetüchern, welche über die Plantagen gespannt werden. Dadurch ist die Sonneneinstrahlung nicht so groß und man erhält ein helles Blatt, dass hauptsächlich für die Deckblätter verwendet wird. Beispiel: Connecticut Shade, der im gleichnamigen Bundesstaat der USA gezüchtet wird und für die meisten dominikanischen Cigarren verwendet wird.

Normale Pflanzen wie der Criollo, der Piloto Cubano oder der Olor werden in drei Stufen eingeteilt. Die Blätter des oberen Drittels nennt man LIGERO. Diese sind sehr aromatisch, weil sie durch die direkte Sonneneinstrahlung Öle bilden. Die mittleren Blätter nennt man SECO. Diese verfügen über ein ausgewogenes, leichteres Aroma. Die Blätter des unteren Drittels der Pflanze nennt man VOLADO. Diese Blätter haben sehr gute Brandeigenschaften und werden häufig als Um- und Deckblatt verwendet.

Spezielle Pflanzen wie der Corojo, die für den Deckblattanbau gezogen werden, unterteilen sich in 7 Stufen. Corona (ganz oben), Semi Corona (oben) Centro Corona (obere Mitte), Centro Fino (Mitte) Centro Ligero (untere Mitte), Uno y Medio (unten) Libre del Pie (ganz unten). Der Name dieses Tabaks Corojo stammt übrigens von der Plantage El Corojo Vega in Kuba, wo zum ersten Mal eine Tabakpflanze unter Tülltüchern speziell für die Herstellung von Deckblättern angebaut wurde.

Die großen, süß duftenden Blüten an der Spitze des Stammes, die in den Farben Rosa und Weiß variieren, werden vor der Reife abgeschnitten, damit die ganze Kraft der Pflanze den Blättern zugute kommt.

Etwa drei Monate nach der Aussaat beginnt die Ernte, wobei die Blätter einzeln von Hand, von oben nach unten, gepflückt werden. Dies nimmt etwa zwanzig bis vierzig Tage in Anspruch, da die einzelnen Blätter je nach Reifegrad gepflückt werden und nicht die ganze Pflanze auf einmal abgeerntet werden kann. Danach erfolgt das erste Sortieren, und die Blätter werden in Trockenschuppen mit Nadel und Faden zu Bündeln zusammengenäht, aufgehängt und einem Trocknungsprozess von 45 bis 60 Tagen überlassen. Danach werden die Tabakblätter auf große Haufen geschichtet und mit Jute abgedeckt. Eine erste Fermentation beginnt. 

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